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Digitale Plakatwände und Tracking – Gründe, die gegen das Geschäftsmodell mit Anzeigen sprechen
Digitale Plakatwände und Tracking – Gründe, die gegen das Geschäftsmodell mit Anzeigen sprechen
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Verfasst von Stefania
Vor über einer Woche aktualisiert

Die Finanzierung durch Werbeanzeigen hat für Medien schon immer in irgendeiner Form eine Rolle gespielt. Besonders im Netz ist die Präsenz und der Einfluss von Anzeigen inzwischen aber explodiert. Für viele Publisher sind sie ein notwendiges Übel, für das Publikum einfach nur nervig – kein Wunder sind Adblocker so beliebt.

Aber könnten Anzeigen dein Publikum vielleicht nicht nur verärgern, sondern auch dazu führen, dass es sich abwendet? Anzeigen könnten es dir erheblich erschweren, deine Reichweite zu erhöhen – fünf Gründe:

1. Anzeigen lenken von deiner wertvollen Arbeit ab

Werbung ist mit einem Ziel konzipiert: Leute zu locken. Deshalb konkurrieren Anzeigen direkt mit dir und deinen Inhalten um die Aufmerksamkeit deines Publikums. Jede:r, der auf eine Anzeige klickt oder aufhört, einen Podcast zu hören, um nachzusehen, für welches Unternehmen er oder sie gerade Werbung gehört hat, wird dadurch von den wesentlichen Inhalten abgelenkt – das macht es dir kaum einfacher, wenn du deine Reichweite erhöhen willst.

2. Lange Ladezeiten

Wusstest du, dass Anzeigen die Ladezeit deiner Website erhöhen, manchmal um mehr als 50 Prozent? Untersuchungen zeigen, dass 53 Prozent derjenigen, die mit dem Handy eine Seite besuchen, sie wieder verlassen, wenn sie nicht innerhalb von drei Sekunden geladen wird – also oft lange bevor alle Anzeigen geladen sind, sodass deine eigentlichen Inhalte untergehen.

3. Kaum Kontrolle

Wenn es um Online-Werbung geht, hast du wenig Einfluss darauf, welche Anzeigen auf deiner Seite erscheinen. Du musst mit lauter oder wenig schmeichelhafter Werbung rechnen und um die Aufmerksamkeit deines Publikums kämpfen. Sie stehlen außerdem viel Platz und Zeit – sei es auf Bannern, die am Rand deiner Website erscheinen, oder in den kostbaren Sekunden, die sie deinen Hörer:innen oder Zuschauer:innen nehmen.

Anzeigen stehen oft in völligem Widerspruch zu den sorgfältig kuratierten Themen einer Publikation und lenken das Publikum vom eigentlichen Inhalt ab. Im schlimmsten Fall irritieren sie so sehr, dass dein Publikum sich ganz von deiner Publikation verabschiedet.

Bei Native Advertising – also Anzeigen, die so gestaltet sind, dass sie wie eigene redaktionelle Inhalte aussehen – hast du vielleicht etwas mehr redaktionelle Kontrolle. Sie können aber auch irreführend oder trügerisch wirken – und wenn dein Publikum befürchtet, dass du deine redaktionelle Unabhängigkeit aufgegeben hast, leidet das Vertrauen.

4. Tracking und Datenschutz

Je mehr Internetnutzer:innen darüber erfahren, wie ihre Daten verwendet und verkauft werden, desto misstrauischer werden sie auch gegenüber Werbung. Wenn sie sehen, dass du unabhängig arbeitest und keine Werbung zeigst, kann das deine Glaubwürdigkeit und die Bereitschaft deines Publikums steigern, mehr Zeit mit deinen Inhalten zu verbringen.

5. Wenig und wenig verlässlicher Verdienst

Wenn Unternehmen Werbeflächen kaufen, zahlen sie viel mehr als das, was du als Publisher am Ende bekommst. Tech-Giganten wie Google können dir beim Verkauf von Anzeigen helfen, aber sie behalten einen großen Teil der Werbeeinnahmen und haben so gut wie die volle Kontrolle über den gesamten Prozess. Du kannst das natürlich umgehen, indem du direkte Beziehungen zu Anzeigenkund:innen aufbaust. Für kleinere Publisher ist das aber oft nicht zu stemmen.

Die Alternative

Du suchst nach einer nachhaltigen Möglichkeit, deine Publikation zu finanzieren und Geld mit deiner Arbeit zu verdienen? Mit Mitgliedschaften erzielst du regelmäßige Einnahmen und hast die Chance, eine engere Beziehung zu deiner Community und den Menschen aufzubauen, die deine Arbeit wirklich schätzen. Mehr dazu.

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